Spaßbremse

Heute Morgen ist der große Mann mit mir zur Morgenrunde raus. Ich war noch recht müde und trabte neben ihn her. Dann sah ich Balou und Spike. Ich war natürlich schneller als der große Mann und drehte eine Runde mit den Beiden.

Der große Mann kam dann auch endlich hinterher und wir machten uns auf den Rückweg. Da sah ich Luca. Der große Mann erlaubte mir zu ihr zu laufen. So tobten wir erst einmal eine Weile. Das macht immer doppelt Spaß, denn Luca ist doppelt so groß wie ich.

Als Luca keine große Lust mehr hatte, trotte ich einfach weiter. Da sah ich ein großes Auto auf dem Feld fahren. Hinten spritze irgendwas raus. Den Geruch hatte ich schon die ganze Zeit in der Nase. Das musste ich mir ansehen.


Ich überhörte einfach mal den großen Mann und machte die Düse. Der kommt ja eh nicht hinterher. Am großen Auto angekommen, sah und roch ich, was er da auf das Feld sprühte. Hey, das war gar nicht schlecht. Ich bekam auch eine riesige Dusche ab und roch ganz anders. Irgendwie roch ich nach den Tieren, die manchmal auf dem Feld oder dem großen Haus stehen und “Muh” machen. Ein toller Duft.

Da hörte ich von weitem auch schon den großen Mann. Der Klang seiner Stimme, war alles andere als nett. Ich ging besser noch einmal zu Luca, die auf der anderen Seite stand. Die war aber mit ihrem Frauchen schon auf dem Heimweg. So blieb ich alleine auf der großen Wiese.

Während ich so im hohen Gras schnüffelte und mich räkelte, kam der große Mann näher. Der sah jetzt richtig böse aus. Ich versuchte es mit Schwanz wedeln und mit Ducken. Das half jedoch nicht, der sah immer bedrohlich böse aus. So ging ich besser neben ihm her und mit ihm zurück in Richtung Haus. Erst am Haus nahm er mich, wortlos, an die Leine. Ich ahnte nichts gutes. Und was macht der Blödmann? Der nimmt genauso wortlos den Wasserschlauch, dreht den Wasserhahn auf und hält mich an der Leine fest. Zum Abhauen keine Chance, da war ich wohl zu langsam.

Mit einer absoluten Ruhe hat er mich dann von oben bis unten abgeduscht. Ohne ein Wort zu sagen. Er knurrte nur zweimal kurz, als ich versuchte abzuhauen. Jetzt roch ich wieder bisschen nach mir selbst und war klitschnass. Witzig war das nicht. So abgeduscht hat der mich noch nie. So nass bin ich nur, wenn ich aus dem See komme.

Okay, alles wieder gut, dachte ich. Pustekuchen. Er machte die lange Leine dran und ich musste mich in den Hof setzen. Dann ging der große Mann einfach ohne mich ins Haus. Das war es dann heute wohl mit Frühstück. Ich hielt mal besser die Schnauze und machte so als sei ich nicht da und mich das alles nicht stört oder interessiert.

Ich saß eine Ewigkeit im Hof bis der große Mann wieder kam. Wortlos machte er mich von der Leine ab und ging zum Auto. Ein scharfes „Komm“ bewegte mich dazu wieder da zu sein und zu ihm zu laufen. Besser ist das. Zwischendurch kam der kleine Mann auch noch auf dem Hof. Der sah mich aber gar nicht. Was ich überhaupt nicht verstanden habe. Dann musste ich ins Auto springen und kurze Zeit später fuhren wir auch schon los.

Im Büro musste ich gleich auf meine Decke und der Futternapf war auch leer. Ich weiß ja nicht warum, irgendwie hat der große Mann heute keinen Spaß verstanden.

Ich fand ich das heute richtig gut. Zweimal duschen und jedes Mal anders riechen, ist doch super. Schließlich machen die Männer das zu Hause auch. Nur das sie dafür kleine Flaschen nehmen.

Nun scheint der große Mann wieder besser gelaunt zu sein. Gerade hat er mir ein Leckerli gegeben, nachdem er mich im Büro alleine gelassen hatte. Wurde ja auch Zeit, schließlich brauche ich was zu futtern und will auch noch ein bisschen Spaß haben. Aber erst einmal penne ich eine Runde. Aufregend war das heute schon.