Ein Jahr ohne unseren geliebten Stinker

Rückblickend betrachtet, wussten wir nicht erst im Sommer 2019, dass unsere Zeit mit unserem geliebten Schnitzel begrenzt war.

Rückblickend betrachtet, wussten wir schon viele Monate vorher, dass der gemeinsame Lebensabschnitt sein Ende finden wird.

Rückblickend betrachtet, ist man später immer etwas schlauer oder nimmt dann erst die Realität wahr. Ganz einfach so, wie sie ist.

Das erste Jahr ohne unseren Vierbeiner war immer wieder geprägt von liebevollen Erinnerungen. Von traurigen Momenten. Ganz viel Liebe. Aber auch die Sicherheit, alles war genau so richtig, wie es war.

Es gab kein richtig oder falsch. Wir haben unseren Schnitzel geliebt und er ist uns kompromisslos gefolgt.

Gut gelaunt

In den ersten Monaten ohne Schnitzel fühlten wir uns oft leer und unvollständig. Es fehlte sein Tapsen durch die Wohnung. Das Schnarchen in der Nacht. Dieses tief durchatmen, wenn er endlich den richtige Platz für sich gefunden hatte. Dieser treue Hundeblick, wenn Schnitzel der Ansicht war das er mit uns etwas unternehmen wollte. Die langen Spaziergänge am Morgen und am Abend.

Wir waren uns einig, dass es in nächster Zeit keinen neuen Hund geben wird. Ganz einfach aus Eigennutz, da wir nun auch wieder lernten spontan etwas ohne Hund unternehmen zu können.

Ohne schlechtes Gewissen aus dem Haus gehen, wenn man ohne seinen treuen Begleiter verreist. Aber auch mit den Gedanken, dass man das Andenken wahren möchte und die Liebe für diesen einen Hund weiter in sich tragen möchte.

Dazu die Gewissheit, dass ein neuer Hund immer im Schatten von unserem Schnitzel existieren würde.

Irgendwann wich diese Trauer etwas. Es war nun Traurigkeit mit ganz viel Liebe im Herzen. Ein komisches Gefühl.

Kennst Du das, wenn man traurig ist und durch Gedanken ein Lächeln im Gesicht hat?

Ein Lächeln, weil man einfach so an die schönen Momente denkt. Oder sich einfach vorstellt, wir er vor einem sitzt und einen tief in die Augen schaut.

Dann kam das Jahr 2020 mit dem ganzen Corona Wahnsinn. Nun saßen wir oft genug zu Hause fest.

Schnitzel wäre sicherlich begeistert gewesen, wenn wir zu seinen Lebzeiten soviel zu Hause gewesen wären. Und da war es auch wieder. Die Traurigkeit und das Vermissen, des geliebten Vierbeiners. Fast hätte man schwach werden und einem neuen Vierbeiner ein neues Heim geben können. Doch das wäre nicht fair gewesen.

Nach langen Tagen im Home-Office ohne persönliche Kontakte, gingen wir zwischendurch eine Abendrunde machen. Die Abendrunde, die wir oft genug mit Schnitzel gemacht hatten.

Auf jedem Stück des Weges gab es Erinnerungen und Geschichten. Es tat gut und die Gedanken an unseren treuen Begleiter, zauberten uns gute Laune in die Köpfe. Und bei diesen Gedanken, ist dann auch immer ganz viel Wärme um Herz zu spüren.

Nun jährt sich unser gemeinsame letzter Gang und der Abschied von unserem Schnitzel. Die Traurigkeit ist noch da. Die Erinnerungen sind immer noch intensiv. Dazu ganz viel Liebe im Herzen.

Und Zwischendurch?

Da schauen wir uns Bilder an und denken an diese herrlichen, verrückten, anstrengenden und schönen Jahren mit unserem Schnitzel.

Tief in unserem Herzen wissen wir, das er über uns wacht. Er passt darauf auf, dass wir uns bewegen. Das wir nicht zu viel arbeiten. Aber auch nicht starr vor Trauer sind. Sondern liebevoll an unseren Stinker zurückdenken.

Dieses erste Jahr ohne Schnitzel war nicht leicht für uns. Wir haben ihn geliebt und werden ihn weiter lieben.

Und irgendwann, ja irgendwann, da werden wir ihn hinter der Regenbogenbrücke wiedersehen und mit unseren Schnitzel über saftig grüne Wiesen flitzen.